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26.06.2025 – Kroatien verschärft Wassersport-Regeln – Beliebte Ankerplätze in Gefahr 

Ab sofort gelten in Kroatien strengere Vorschriften für Sportbootfahrer entlang der Adria – mit Auswirkungen auf Ankern, Gleitgeschwindigkeit und Mindestabstände. Die neue Verordnung „Regeln über die Sicherheit der Seeschifffahrt…“ ist seit Ende März offiziell im Amtsblatt Narodne Novine NN 52/2025 erschienen und umfasst über 120 Seiten.

⚓ Mindestabstände zur Küste: Klar geregelte Zonen

Gemäß Artikel  49 sind Boote – je nach Größe – verpflichtet, bestimmte Abstände zur Küste oder zu Badezonen einzuhalten:

  • Unter 15 m: 50 m
  • 15 m bis unter 30 m: 150 m
  • 30 m und mehr: 300 m

Gleiches gilt für motorisierte Gleitfahrt, Jet-Skis & Co: sie müssen künftig stets 300 m Abstand zur Küste halten.

⛓️ Ankern mit landfesten Leinen: Klare Grenzen

Artikel 53 verbietet es, Schiffe mit Landleinen so zu verankern, dass Teile des Bootes mehr als 50 m vom Ufer entfernt liegen. Hintergrund ist, dass sich Yachtleinen früher oft quer über Buchten spannten und damit schiffbaren Verkehr sperrten.

đźš« Ankerverbot vor Naturbadegebieten: Unklare Auslegung

Besonders umstritten ist das neue Ankerverbot: Wer weniger als 150 m vom Ufer eines Naturbadegebiets ankert, verstößt gegen die Verordnung. Doch dieser Begriff ist nicht eindeutig definiert – oft fehlt eine offizielle Kennzeichnung, sodass viele Buchten zufällig betroffen sein könnten.

Kritisches Beispiel: In engen Buchten lässt sich der Abstand kaum einhalten – hunderte beliebte Ankerplätze stünden hier auf dem Spiel.

📣 Erste Reaktionen: Besorgnis und Verständnis

Erste Meinungen sind geteilt: Skipper warnen, dass die Ă„nderungen gewisse Reviere unzugänglich machen könnten – Basisleiter Mirna Jaksic (Sunsail / Moorings) begrĂĽĂźt hingegen die MaĂźnahme als Sicherheits-Plus fĂĽr Crew und Badegäste.

🔎 Unklare Umsetzungsfrage bleibt offen

Zudem gibt es keine offizielle Kartierung oder Liste der „Naturbadegebiete“ – weder Seekarten noch Schilder weisen eindeutig darauf hin. Transparente Kennzeichnung und praxisnahe Anwendung sind daher entscheidend, damit Bootsfahrer ihre Routen sicher planen können.